Sie meint es ja nur gut, Deine beste Freundin… Sie sagt, Du solltest diesen Typen auf den Mond schießen. Auch Deine zweitbeste Freundin fragt, ob Du Dich nach einem besseren Mann umschaust.
Dabei magst Du Dich nicht wirklich trennen. Die guten Ratschläge gehen sozusagen zum einen Ohr rein, zum anderen raus. Warum ist es so verdammt schwer, sich aus einer Beziehung oder Affäre zu lösen, in der Du eigentlich mehr leidest, als dass Du Glück und Geborgenheit findest?

Katjas Geschichte

So ist es auch bei Katja. Es hat sehr prickelnd, leicht und spielerisch angefangen. Katja hat es genossen, begehrt zu werden, und als sie erfahren hat, dass ihr neuer Liebhaber gebunden ist, hat sie das erst einmal hingenommen, es war doch so aufregend. Nach einigen Wochen hat Katja begonnen, sich in Bernd zu verlieben. Bernd hingegen sieht die Affäre weiterhin als Spiel, in dem er die Spielregeln vorgibt. Katja darf ihn nicht besuchen oder anrufen. Sie kann ihn nur dann sehen, wenn es Bernd gerade gut passt und er seinen Besuch bei Katja gut verbergen kann. Gemeinsame Wochenenden oder Freizeitaktivitäten sind nicht möglich, denn niemand darf sie zusammen in der Öffentlichkeit sehen.

Bei ihren Freundinnen beschwert Katja sich darüber, wie schlecht sie sich fühlt und wie sehr sie unter dieser Heimlichtuerei leidet. Wie diese Affäre am Selbstwert kratzt, was für ein mieser Typ dieser Bernd ist. Nur Bernd bekommt davon nichts mit. Denn Katja wirft alle Bedenken über den Haufen, wenn sie Bernd wiedersieht.

Katja hat gute Gründe, dass sie nicht sofort die Reißleine zieht:

1. Katja will nicht auf das, was Bernd ihr gibt, verzichten. Die Aufmerksamkeit. Die Komplimente („Du bist die einzige Frau, bei der ich…“). Den grandiosen Sex. Die SMS nachts um drei (wie romantisch, morgens unausgeschlafen aufzuwachen… ). Das alles bedeutet ihr sehr viel, und es gibt niemand anderen, der ihr so sehr das Gefühl gegeben hat, begehrt zu sein.
2. Katja hat nie gelernt, dass sie viel mehr wert ist, als die Krümel, die Bernd ihr hinwirft. Tief im Inneren glaubt sie nämlich, dass sie nicht mehr verdient hat. Oder dass man für Liebe leiden muss. Dass wahre Liebe nichts verlangen darf. Wenn Bernd nicht wäre, dann hätte Katja vielleicht Kai oder Niklas getroffen, die sie ähnlich behandelt hätten. Katja zieht die Männer an, die ihrem Weltbild entsprechen.
3. Katja verwechselt Sex mit Liebe. Katja meint, in Bernds Leidenschaft, seinen Küssen, seinen Worten echte Liebe zu erkennen. Männer können Sex und Liebe jedoch besser trennen als Frauen.
4. Was Katja bei der Stange hält, ist vor allem das, was zuletzt stirbt: Die Hoffnung, dass es besser wird. Die Hoffnung, dass Bernd irgendwann merkt, dass sie die EINE ist, ohne die er nicht leben kann. Dass Bernd sich endlich ein Herz fasst.
5. Katja liebt Bernd. (Keine weitere Erklärung notwendig.)

Vielleicht hast Du noch ganz andere Gründe. Du musst Dich auch nicht trennen. Kein Mensch kann Dir vorschreiben, wie Du leben sollst. Es ist Deine Lebenszeit, und Du kannst frei darüber entscheiden.

Als Katja zu mir ins Coaching kam, war sie hin- und hergerissen und wusste nicht, wie sie mit Bernd weitermachen sollte. Wir fanden erst einmal gemeinsam heraus, welcher Weg für Katja der richtige war, und den ist sie dann konsequent gegangen.  Heute ist Katja glücklich, nicht mehr länger in der Warteschleife verharrt zu haben, sondern die Dinge in die Hand zu nehmen.

Wenn Du wissen möchtest, wie die Geschichte von Katja und Bernd weiterging, dann schau bei Gelegenheit wieder hier vorbei.
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